Prinzessin auf der Erbse

Von Prinzessinnen und grünen Ebsen

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Vom Rohstoff zum Märchenstar

Beim Gestalten einer Märchenfigur ist es für mich besonders wichtig, den "Kern" des Märchens darzustellen. Manchmal kann ich dazu in Hintergründen und Kleinigkeiten schwelgen, wie z. B. beim Märchen vom Froschkönig. Bei anderen Märchen hingegen ist mir alles zu viel, was über das absolut Notwendige hinausgeht. So geht es mir bei der Prinzessin auf der Erbse: Hier reicht mir die reduzierte Darstellung eines zarten Mädchens, das auf einem Matratzenstapel sitzt. Die Stimmung lebt von den liebevoll gewählten Stoffen, der Haltung der Prinzessin und natürlich von der überdimensioniert dargestellten Erbse. Das Schloss, den Prinzen und dessen strenge Mutter lasse ich bewusst weg. Vielleicht bekommt die Prinzessin später noch ein Bett, wer weiß. Im Moment bleibt die Darstellung deutlich reduziert. So bleibt das Wesentliche im Fokus und die Geschichte entfaltet ihren ganzen Charme.

 

Märchen Prinzessin auf der Erbse

Es war einmal ein Prinz, der war auf der Suche nach der perfekten Prinzessin. Er reiste durch Königreiche weit und breit, doch keine schien ihm standesgemäß. "Zu hochnäsig", "zu langweilig", "zu viel Make-up", dachte er sich oft. Doch dann, eines stürmischen Abends, klopfte es an der Tür des Schlosses.

Eine junge Frau stand tropfnass im Regen und behauptete, eine echte Prinzessin zu sein. Die Königin beschloss, die Dame auf die Probe zu stellen. "Eine echte Prinzessin muss natürlich unglaublich zart und empfindlich sein", dachte sie sich und befahl, das Gästebett für die Nacht vorzubereiten.

Aber das war kein gewöhnliches Bett. Unter einer Matratze versteckte die Königin eine winzige Erbse und ließ dann 20 weitere Matratzen und 20 flauschige Dauendecken darauf stapeln. Die junge Frau musste diese turmhohe Schlafstätte erklimmen, was schon ein Abenteuer für sich war.

Am nächsten Morgen beim Frühstück, fragte die Königin listig: "Nun, meine Liebe, wie hast du geschlafen?" Die junge Frau rieb sich den Rücken und klagte: "Oh, schrecklich! Ich habe kein Auge zugemacht. Dar war etwas Hartes im Bett, und jetzt bin ich völlig grün und blau!"

Das war der Beweis, den die Königin brauchte. "Nur eine echte Prinzessin könnte so empfindlich sein!", rief sie aus. Der Prinz, überglücklich, hatte endlich seine perfekte Prinzessin gefunden. Sie heirateten, und die Erbse landete im königlichen Museum, wo sie noch heute bewundert werden kann.

Und die Moral der Geschichte? Manchmal braucht es nur eine kleine Erbse, um das große Glück zu finden. Oder zumindest eine gute Matratze!